Für den Kindergartenhund gelten ebenfalls alle aufgeführten Voraussetzungen, Fragen und Tätigkeiten wie für den Schulhund.
Der einfachheitshalber wird hier lediglich vom Schulhund gesprochen.
Der Einsatz von Paul wird erst nach einem ausführlichen Gespräch geplant und somit den Gegebenheiten optimal angepasst.
Was macht der Schulhund?
Oder besser gefragt, was macht er nicht?
Er wertet nicht, er beurteilt nicht. Er ist einfach da.
Ein Schulhund begleitet seinen Besitzer zu seinem Arbeitsplatz, der Schule.
Der Aufgaben- und Wirkungsbereich ist sehr vielseitig.
Der Hunde kann und soll bei der Arbeit des Lehrers, die manchmal nicht sehr einfach ist, sinnvoll und effektiv unterstützen. Es können emotionale und soziale Kompetenzen trainiert werden. Unsichere Kinder können z. B. aus der „Reserve“ gelockt werden und somit aus ihrer Isolation. Die Leistung des Kindes werden gefördert, es wird „nebenbei“ in die Klassengemeinschaft integriert, welches wiederum die Klassengemeinschaft stärkt. Der „Zappel-Philip“ wird ruhiger und konzentrierter, der „Schrei-Jan“ wird ruhiger und rücksichtsvoller. Durch Studien wurde bereits dieser positive Effekt belegt.
Der Schulhund fördert den Umgang untereinander, das Verantwortungsgefühl und die Fürsorge der Schüler. Die Schüler können z. B. Dienstlisten erstellen (wer füttert wann, wer sorgt für Essen/Trinken etc.).
Was sollte der Schulhund können?
- er darf gegenüber Menschen/Hunden keinerlei aggressives Verhalten zeigen
- er kennt und kann die Grundkommandos (Sitz, Platz, Fuß, Bleib, Aus)
- er hält still und lässt sich von fremden Menschen berühren. Egal ob Körper, Kopf oder Bauch
- er lässt sich ebenfalls am Maul (Fang-/Lefzenbereich) berühren
- er kennt keinen Stress, ist ausgeglichen und hat ein fröhliches Gemüt
- er ist Knall- und Schusssicher (normal ist allerdings ein kurzes Aufmerken)
- er zeigt kein territoriales, aggressives oder beschützerisches Verhalten
- er kann jederzeit aus dem Spiel abgerufen werden und sofort das Raufen nachlassen
Welche Ausbildung sollte der Schulhund haben?
Eine bundesweite oder zertifizierte Ausbildung gibt es derzeit nicht in Deutschland. Daher sind die unter „Was sollte ein Schulhund können?“ aufgeführten Punkte sowie der Eindruck des Mensch-Hund-Teams Entscheidungshilfen.
Warum ein Schulhund ?
Der Hund ist echt! Er kann angefasst und liebkost werden. Es kann mit ihm gespielt werden oder einfach nur seine Wärme und Gegenwart genossen werden.
Der Hund nimmt das Kind so wie es ist und passt sich den Stärken und Schwächen (physisch und psychisch) des Kindes an. Er schafft nur durch seine Anwesenheit Ruhe und Konzentration. Er gibt Nähe ohne aufdringlich zu sein. Er gibt seine Liebe und Zuwendung ohne Erwartungshaltung oder in Erwartung einer Gegenleistung.
Die Kinder erleben sich und ihre Umwelt dadurch viel bewusster. Die erworbenen Kompetenzen zeigen sich im Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Dieses kommt nicht nur dem Kind zu gute, es zeigt sich im Verhalten innerhalb der Klasse, in der Empathie gegenüber anderen Kindern, Tieren und Menschen.
Es wurde festgestellt, dass die meisten Kinder negativen Erfahrungen mit Hunden im Alter zwischen 3 Jahren und 7 Jahren machen. Es ist daher empfehlenswert, dass Kinder spätestens im Grundschulalter den positiven Umgang mit Hunden erlernen. Der Umgang ist oft intuitiver und einfacher zu erlernen wie für manchen Schüler das 1x1. Diese und noch einige andere Grundlagen können Missverständnisse zwischen Hund und Kind verhindern und somit auch mehr oder/und minder schwere Verletzungen an Körper und Seele.
Was kostet der Einsatz des Schulhundes?
Das Engagement des Hundehalters und die Ausbildung des Hundes sind zeit- und geldaufwendig. Daher ist es wünschenswert eine Aufwandsentschädigung zu erhalten. Es zeigt für beide Parteien die Wertigkeit des anderen (...und wer wird nicht gern wertgeschätzt ? :-).
Einige Schulen haben ein gesondertes Konto für schulergänzende Bildungsangebote, Anschaffungen, Ausflüge, Fort- und Weiterbildungen, etc. aus dem geschöpft werden kann.
Weiter Quellen zum Thema Schulhund: Quarks & Co. Sendung vom 12.01.2016
http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/quarks_und_co/videomenschundhundeineirrebeziehung102.html
Umfragen ergaben, dass seit dem viele Kinder lieber in die Schule kommen.
In Zeiten von sozialer Isolation - trotz oder gerade aufgrund sozialer Medien-, Aggressionsbereitschaft und steigender Mobbingzahlen, kann somit ein Umdenken erwirkt werden.
Der Hund ist nicht virtuell, er ist real!
Er vermittelt Fürsorge, Geborgenheit und Liebe. Er motiviert auf unnachahmliche Weise.
Es ist in der heutigen Zeit nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal für die Schule. Es ist und sollte ein Qualitätsmerkmal sein.
Für eine persönliche Beratung oder Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.